Arbeitet man an einer Geschichte, die in der Vergangenheit spielt, fragt man sich natürlich oft: Wie hat es damals dort ausgesehen? Wie kleideten sich die Leute, oder was für Frisuren trugen sie? Dank Internet und Google ist der Zugang zu enorm vielen Informationen möglich. Die Schwierigkeit besteht nur noch darin schnell die richtige Information zu finden und sich nicht ablenken zu lassen.
Die Zeit läuft. Die Graphic-Novel soll am 10. Februar, dem fünfzigsten Jahrestag des Agententauschs, erscheinen. Leider fehlt mir noch der Verlag. Für Hinweise und Tipps bin ich sehr dankbar. Bei Interesse schickt mir bitte eine Mail. In ca. zwei Wochen werde ich die komplette Fassung versandbereit haben. Natürlich werde ich auch danach noch einige Optimierungen und Korrekturen vornehmen. Für Verbesserungsvorschläge bin ich offen. Das Buch ist im Format A5, oder wenig grösser und umfasst 88 Seiten schwarz/weiss.
Aus den detaillierteren Skizzen entsteht erst mal eine Testversion (dazu hier ein Tutorial von René Lehner: http://www.zampano-online.com/wp_german/?p=1244). Diese Testversion wird an unterschiedliche Personen verteilt, die die Geschichte möglichst kritisch unter die Lupe nehmen. In meinem Fall waren es acht Testleserinnen und Testleser. Aufgrund der Resultate wird die Geschichte überarbeitet und optimiert.
Weiteres Beispiel für die zwei Arbeitsstufen (wie im vorangehenden Eintrag beschrieben).
Basierend auf den Fakten aus dem Notitzbuch folgt eine grobe Aufteilung der Geschichte auf einzelne Seiten (linke Seite mit den Kaffeeflecken). Danach eine weitere Version mit etwas detaillierteren Skizzen (rechts im Bild) für die spätere Testversion. Mehr dazu in einem der folgenden Beiträge.
Francis Gary Powers kam am 17. August 1929, als zweites von sechs Kindern, in Burdine, Kentucky zur Welt. Seine fünf Geschwister waren alles Mädchen. Sein Vater arbeitete als Grubenarbeiter. Er wünschte sich, dass Francis einmal Arzt würde. Mit etwa vierzehn Jahren machte Francis mit seinem Vater einen Ausflug nach West Virginia. Auf einem kleinen Flugplatz in Princeton spendierte der Vater Francis einen Flug in einem kleinen, zweisitzigen Flugzeug. Die Pilotin war so beeindruckt von seiner Begeisterung, dass sie mit ihm gratis eine Zusatzrunde flog. Von diesem Moment an wusste Francis: "Mein Herz ist da oben."
Zuerst habe ich die Story und Dialoge grob auf Seiten aufgeteilt, dann die einzelnen Seiten skizziert.
Mit der Idee, durch Luftaufnahmen mehr über die sowjetischen Rüstungsaktivitäten zu erfahren, gab der CIA, der zentrale Nachrichtendienst der Vereinigten Staaten, 1953 die Entwicklung eines Flugzeugs in Auftrag, das die gesamte Sowjetunion in grosser Höhe überfliegen sollte. In nur 250 Tagen konstruierte Lockheed 1953/54, unter der Leitung von Clarance L. "Kelly" Johnson, die U-2. Es war eine Art Segelflugzeug mit Düsentriebwerk. Bei einer Einsatzhöhe oberhalb von 21'000 m, einer Nutzlast von über 300 kg und Treibstoff für rund 4'800 km, musste das Gewicht des Flugzeugs auf ein Minimum reduziert werden.
In einem Notizbuch fasste ich alle Fakten der Geschichte zusammen. Viele interessante Details, musste ich später leider weglassen. So findet zum Beispiel die Sprengladung oberhalb des Schleudersitzes, um die Cockpitabdeckung zu durchbrechen, in meiner Version keine Erwähnung.
Das sind erste Charakterstudien der Hauptfiguren Francis Gary Powers und seiner Frau Barbara. Anhand von Fotos zeichnete ich sie zuerst von Vorn und im Halbprofil. Wichtig war dabei, die Personen so zu zeichnen, dass sie später in der Geschichte unverwechselbar sind.
Es war bitter kalt vor 49 Jahren auf der Glienicker Brücke. Von jeder Seite näherte sich eine Menschengruppe.
